Das mit der Elektromobilität

Ich bin schon lange von dem Gedanken besessen ein Elektrofahrzeug zu besitzen. Mein erster persönlicher Kontakt zu einem solchen Gefährt stammt aus dem letzten Sommer und bestand aus einem e-Bike von Elmoto. Das hat ein guter Freund in der Garage stehen, und ich bin zwei Tage lang damit rumgefahren. Fasziniert hat mich damals zweierlei, wobei das eine, nämlich das Zweirad fahren, nicht hierher gehört. Das andere war aber tatsächlich der elektrische Antrieb, der ungefähr alles was mir an traditionellen Antrieben missfällt verbessert.

Das wäre zum einen natürlich erst mal der Geräuschpegel. Ich sehe zwar ein, dass bei einem Motorrad, und in gewissem Maße auch bei einem Motorroller, der Motor schon wichtig ist, und für die meisten nicht nur stark, sondern auch laut sein muss. Die Passanten sollen schließlich hören, wer da an ihnen vorbeidonnert.
Ich brauche das allerdings nicht, für mich muss ein Motorrad vor allen Dingen wendig sein, und das ist das e-Bike, und wohl auch alle anderen elektrisch betriebenen Motorroller und -räder. Für laute Motoren gibt es in meinen Augen keine rationalen Gründe, ganz im Gegenteil. Bei Computern gebe ich schließlich sogar mehr Geld aus, um leise Geräte zu bekommen. Laut rumlüftende Rechner will ich in meiner Umgebung nicht haben, die nerven mich. Ich mag das, wenn man im Elektroauto eben nur die Rollgeräusche hört, und nicht immer ein brummen und vibrieren.

Der zweite Punkt, der gegen einen Verbrennungsmotor spricht ist der Gestank. Das macht bei einem Auto zwar wohl keinen so großen Unterschied, bei Motorrädern aber schon mehr. Bei Gabelstaplern noch mehr, und wer schonmal einem Rasenmäher hinterherlaufen musste weiß, dass Verbrennungsmotoren in keinem Fall Teil der Zukunft sein können. Zumindest nichtig dem Teil der Zukunft, in dem wir alle befreit durch die Nase atmen.

Drittens: Das Geld. Ich spreche leider nicht von der Anschaffung, sondern von den Betriebskosten. Die sind aber bei einem Elektromobil deutlich unter denen eines Verbrennungsmotors. Die Kollegen von Antenne Bayern haben letztens den Renault Twizzy getestet, und sprachen von 1,40€ für eine Akkuladung von 100km. Dazu kommt zwar noch die sogenannte Batteriemiete, aber selbst mit der fährt man noch sehr günstig.
Die Batteriemiete ist ein Konzept, dass sich die Hersteller ausgedacht haben, um sinkenden Akkuleistungen entgegenzuwirken. Das heißt, dass der Akku nicht dem Fahrer gehört, sondern weiterhin dem Hersteller, und man als Kunde den Akku nur mietet. Das kostet zwar monatlich etwas Geld, hat aber den Vorteil, dass der Akku günstig gewechselt werden kann, wenn die Kapazität zurück geht. Die verschiedenen Hersteller haben da unterschiedliche Konzepte was Preise und Konditionen, die meisten nutzen aber dieses Konzept.

Und viertens: Die Motorleistung. Elektromotoren haben aber der ersten Umdrehung das volle Drehmoment, und die volle Power. Ein Verbrennungsmotor hat einen idealen Umdrehungsbereich, in dem er die meisten Newtonmeter auf die Straße bringt. In der Praxis bedeutet das, dass man an der Ampel deutlich schneller wegbeschleunigt als alle anderen, und das ist mit dem Auto natürlich cool, mit dem Roller aber noch viel praktischer. Wenn man nicht in dem Gewühl von anfahrenden Autos mitfahren muss, sondern schon 20 Meter weiter senkt das auf jeden Fall die Unfallgefahr.

Soviel zur Theorie. In der Praxis habe ich meine Erfahrungen inzwischen etwas ausbauen können, allerdings hauptsächlich auf der Gefühl-Seite, und weniger auf der „Rationale Gründe“-Seite.
Gefahren bin ich besagtes e-Bike von Elmoto und den Renault Kangoo Z.E., also einen vollelektrischen Kangoo-Transporter. Mitgefahren bin ich auch noch in einem C-Zero von Citroën, der bei eben jenem Freund mit dem e-Bike in der Garage steht. Alle haben mich auf ihre Art beeindruckt, und bei allen drei finde ich die oben genannten Gründe überragend.

Das Problem an der Sache ist leider der Anschaffungspreis, der noch deutlich über einem Wagen mit traditionellem Antrieb liegt. Beim E-Smart sind es ca. 8.000€ die man für den alternativen Motor drauflegt.
Der C-Zero von Citroën ist nur als Elektroauto erhältlich und kostet stolze 30.000€. Für das gleiche Geld ist der Viersitzer übrigens auch baugleich bei Peugeot und Mitsubishi erhältlich.
Und auch die anderen erwähnten und unerwähnten Fahrzeuge sind nicht gerade billig. Auch der Kangoo Z.E. kostet mehr als sein Diesel-Bruder.

Das einzige günstige Auto ist der Renault Twizzy. Der Zweisitzer startet bei 7.000€, und wenn man ihn so kauft, dass man auch sinnvoll damit fahren kann gerade mal schlappe 8.500€. Dafür fährt er dann aber gerade mal 80km/h, und hat eine Reichweite von 100km.

In sofern ist dieser Traum für mich noch etwas außerhalb der finanziellen Möglichkeiten, zumindest wenn man den Twizzy da mal ausklammert. Und bei dem bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich den haben will, oder nicht.

Ein Gedanke zu „Das mit der Elektromobilität

  1. Pingback: Jeder bewegt sich ja schließlich irgendwie… | Gegenüber der Feuerwehr…

Kommentare sind geschlossen.